BIPOLIFE

Bipolare Störungen


Titel des Antrags:Verbesserung der Erfassung und Versorgung von bipolaren Störungen
Koordinator:Prof. Dr. Michael Bauer, Technische Universität Dresden
Web:www.bipolife.org

Erkrankungen aus dem Bereich der Bipolaren Störungen sind schwere, phasenhaft verlaufende und zur Chronifizierung neigende psychische Erkrankungen. Sie betreffen ca. 1 % der Bevölkerung (Lebenszeitprävalenz). Das Leben der betroffenen Menschen wird durch die Erkrankung erheblich beeinträchtigt mit deutlichen Konsequenzen für die persönliche Situation, das familiäre und das soziale Umfeld. Der Verbund BipoLife hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Prävention, die diagnostische Früherkennung und die therapeutischen Interventionen bei drei Patientengruppen mit bipolaren Störungen zu verbessern: gesunden Menschen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko, Patientinnen und Patienten in einem Frühstadium der Erkrankung sowie Personen mit instabilem, depressivem Krankheitsverlauf, bei denen eine erhöhte Suizidgefahr besteht. Das Forschungsprogramm des Verbundes umfasst zwei multizentrische klinische Studien, eine epidemiologische Studie, zwei Forschungsprojekte zur Untersuchung der Krankheitsmechanismen sowie zwei translationale Plattformen zur Anwendung innovativer genetischer und bildgebender Methoden. Im Verbund BipoLife arbeiten sieben spezialisierte universitäre Zentren zusammen. Dieser Allianz zur Verbesserung von Diagnostik und Behandlung dieser Erkrankungen gehören auch Patienten- und Angehörigenorganisationen an, die in der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. organisiert sind. 

Der Verbund BipoLife hat sich zum Ziel gesetzt, das frühzeitige Erkennen von Risikostadien für die Entwicklung bipolarer Störungen zu verbessern und frühe Behandlungsansätze zu analysieren, um neuartige Chancen in der Prävention zu eröffnen. Zum einen werden aktuell in der Früherkennung bipolarer Störungen genutzte diagnostische Instrumente validiert, um die Vorhersagekraft der potenziellen Risikofaktoren festzustellen, mögliche Resilienzfaktoren analysiert und potenzielle Biomarker mit den klinischen Daten verknüpft. Zum anderen werden die Prozesse der Entscheidungsfindung und die tatsächlichen Behandlungsstrategien analysiert, um ein neu entwickeltes Kategorienmodell weiterzuentwickeln. Durch den Versuch der Harmonisierung der diagnostischen Prozesse in den Früherkennungsinitiativen werden für Deutschland erstmals Standards entwickelt.